Eine eisige Angelegenheit

Kalt, kälter, Oulu: Bei -15 Grad Celsius hat das Team um die Firmen Brandenburger Liner GmbH & Co. KG aus Landau und der Firma Putkistosaneeraus Eerola Oy aus Finnland im November zwei 16 Tonnen schwere Liner in einen Kanal unterhalb der finnischen Großstadt eingebaut. Nicht nur die Arbeiter haben unter diesen frostigen Bedingungen ganze Arbeit geleistet, auch die Technik trotzte der Kälte.

Oulu heißt übersetzt „fließendes Wasser“. Damit das Wasser in der nördlichsten Stadt der EU wieder anstandslos durch den Kanal fließen kann, dafür hat das Team der Firma Putkistosaneeraus Eerola kürzlich gesorgt. Bei knackig kalten -15 Grad galt es, zwei Liner mit jeweils DN 1000 und 14,7 Millimeter Wandstärke auf einer Länge von 166 Metern einzubauen.

Aus dem Kühl-Laster wird ein Heiz-Laster

Über eine Wasserhaltung haben die Brandenburger Liner- und die Eerola-Mitarbeiter das Abwasser in einen zweiten Sammler umgeleitet. Dann kam der Thermo-LKW zum Einsatz, aus dem der Liner in den Schacht gezogen wurde. Bei Transporten nach Skandinavien wird der Liner, der zwischen 5 und 30 Grad Celsius gelagert werden muss, auf seiner Reise aus Landau bis zur Baustelle im Lastwagen bei kühlen 17 Grad transportiert. So lässt er sich leicht einbauen und ist standfest genug, um beim Einbau der Lichterkette nicht in sich zusammen zu sacken. In Oulu wurde aus dem Kühl-Laster ein Heiz-Laster, der den Liner vor der Kälte schützte. Immerhin bestand zwischen dem LKW-Innern und draußen ein Temperaturunterschied von satten 32 Grad.

Besonders hohe statische Anforderungen

Nicht nur die Kälte war eine große Herausforderung auf dieser Baustelle. Insgesamt wurden vier Liner installiert – mit einem Gesamtgewicht von über 50 Tonnen. Das hohe Gewicht der einzelnen Schlauchliner resultiert aus den besonderen statischen Anforderungen in Finnland und den darin geforderten extrem hohen Wandstärken.

Daher setzt Eerola bei den Schlauchlinern auf die Firma Brandenburger und deren patentierte Wickeltechnik. Durch die Vorimprägnierung der einzelnen Glaslagen im ersten Produktionsschritt wird jeder Laufmeter lückenlos mit Harz getränkt. Damit ist eine garantiert vollständige Imprägnierung des Liners über die gesamte Länge gewährleistet. 

Zufrieden mit der neuen Anlage

Im April dieses Jahres hat die Firma Brandenburger Liner ihre selbst entwickelte vierte Wickelanlage in der neuen Produktionshalle eingeweiht, wo das Unternehmen Schlauchliner mit einem Durchmesser bis DN 1600 herstellen kann. Über 20 Kilometer Schlauchliner allein in den ganz großen Dimensionen wurden darauf bislang produziert. „Wir sind sehr zufrieden mit der neuen Anlage und liegen mit der bis jetzt gefertigten Menge sogar noch über unseren Erwartungen“, sagt Geschäftsführer Michael Schloder.